Schwarzer Holunder

Schwarzer Holunder – Sambucus nigra – Seit jeher bekannt – vielseitig verwendbar  – Legenden umwoben –

Seit Jahrtausenden wird der Schwarze Holunder als Heilpflanze genutzt  zu Färbezwecken und als Lebensmittel verwendet. Legenden nach mussten  vor der Ernte die im Strauch wohnenden Geister besänftigt werden.

Der bis zu sieben Meter hoch werdende Baum oder Busch – auch  Holderbusch, Flieder oder Holle genannt – benötigt zum  gesunden  Wachstum  nährstoffreichen Boden. Gerne verbreitet er sich an  Bachläufen, Wald- und Wegesrändern oder findet seinen Platz in Gebüschen  in Siedlungsnähe. In früheren Zeiten verwendete man auch Blätter, Rinde  und Wurzeln zu Heilzwecken. Heute beschränkt man sich weitgehends auf  die Nutzung von Blüten und Beeren. Der Schwarze Holunder blüht von Mai  bis in den Juli. Sobald sich die weiß-gelbichen, stark duftenden  Blütendolden öffnen, beginnen Ernte und Verarbeitung.

Sambucus Nigra ist in Volksmedizin und Pflanzenheilkunde bekannt und wird als homöopathisches Mittel  verwendet.

Ein Tee aus getrockneten Holunderbeerblüten wirkt entzündungshemmend,  schleimlösend und schweißtreibend. In der Volksmedizin wird er bei  fieberhaften Erkältungen, trockenem Husten und Schnupfen eingesetzt.  Waschungen und Bäder mit Holunderblütentee sollen sich positiv auf den  Heilungsprozess von Hautunreinheiten auswirken.

Aus in Pfannkuchenteig getunkte Bütendolden lassen sich köstliche  Holunderküchle zubereiten.  Auch wohlschmeckender, nach Holunderblüten  duftender Sekt, Limonade, Gelee, Likör, oder Sirup lassen sich aus den  Blüten herstellen und bereichern den Speiseplan.

Holunderblütensekt – altes Hausrezept

So wird es gemacht:

In einem  großen Topf 5 Liter  Wasser abkochen und  auf ca 20 Grad abkühlen  lassen. 1kg Zucker in dem Wasser auflösen. 30 kleine oder 20 große  saubere Holunderblütendolden abschütteln – nicht waschen; die dicken  Stiele von den Dolden abschneiden; Dolden kopfüber ins Wasser legen.   Den Topf mit einem Tuch bedeckt 3 – 4 Tage an einen hellen Platz, z.B  ans Fenster stellen und gelegentlich umrühren. Wenn der Sud Bläschen  wirft, die Blüten abschöpfen, den Sud durch ein Tuch oder sehr feines  Sieb filtern und in eine Ballonflasche füllen. Wenn sich im Gäraufsatz  keine Bläschen mehr bilden und das schon vertraute „Blub “ nicht mehr zu  hören ist, den Sekt in Sektflaschen mit Korken oder stabile  Glasflaschen (z.B Flaschen mit Bügelverschluss)  abfüllen und kühl  stellen -nicht legen. Es empfiehlt sich, den Sekt  im Keller z. B. in  einer Wäschewanne zu lagern, da schon mal eine Flasche platzen kann. Der  Sekt ist mehrere Monate haltbar. Wir genießen ihn traditionell zu  Weihnachten und zu Silvester.

Die vitaminreichen reifen Früchte des schwarzen Holunders werden im Sauerland von  September bis Oktober geerntet. Die vollreifen tiefvioletten Beeren  sollten wegen ihrer Blausäureverbindungen ausschließlich gekocht  verzehrt werden. Sie werden zu Saft, Wein , Gelee und Marmelade  verarbeitet. Rinde, Blätter und Beeren sind zu Färbezwecken  einsetzbar. Die Beeren finden Verwendung als Färbemittel in der  Lebensmittel – und Textilindustrie.

Unreife Beeren, Blätter und frische Rinde des Strauches sind leicht giftig.

Alten Überlieferungen nach galt der Holunder als Lebensbaum. Sein  Verdorren kündigte den Tod eines Familienmitgliedes an. Zerhacken oder  Verstümmeln des Strauches brachten Unglück und Tod. Der schwarze  Holunder galt als Schutz vor Magie und Hexen, Blitzeinschlag, Feuer,  Schlangenbiss und Mückenstich. Er beherbergte wohlgesonnene Hausgeister  und war somit ein gern gesehener Hausgartenbewohner. Legenden nach rührt  der unangenehme Geruch des Laubes daher, dass Judas sich an einem  Holunderbaum erhängt haben soll.

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