Gemarkungsgrenze Allendorf – Hagen

Am 8. August 1296 gründete Graf Ludwig von Arnsberg im Sauerland die Freiheit Hagen. In dieser Grundungsurkunde ist die bis heute erste sichere urkundliche Erwähnung Allendorfs enthalten. In der Urkunde heisst es: „novam plantationem Haghene juxta
Aldendorp“ (die neue Siedlung Haghene bei Aldendorp). Dies ist nicht nur die erste‚ Erwähnung, sondern auch der Beweis, dass Allendorf bereits vorher bestanden hat.

IMG_20140524_171215Weiter heisst es in dieser Urkunde, dass den Bürgern der neuen Freiheit Hagen die Mitbenutzung der Allendorfer Mark zugestanden wird. Dies führte jedoch im Mittelalter zu zahlreichen Streitigkeiten zwischen den Nachbargemeinden Insbesondere auch deswegen, weil die Allendorfer ihre Weideflächen, die den Bürgern gemeinsam gehörten, keiner privaten Nutzung überließen. Das alleinige Recht, Rindvieh, Schweine und Ziegen in der Gemarkung Allendorf zu hüten, wurde nur den Allendorfer städtischen Hirten für die gemeinschaftliche Viehhude zugestanden. Auswärtige mussten sich zur Hude die Erlaubnis vom Stadtrat holen und diese dann auch entsprechend bezahlen.

Bereits 1662 wird davon berichtet, dass der Hagener Bürgermeister Hermann Schmidt und sein Sohn Henrichen ertappt worden waren. wie sie in der Allendorfer Mark Torfboden abfuhren, obwohl sie nicht nutzungsberechtigt waren, wie die Allendorfer einbrachten. Einsprüche gegen diesen Allendorfer Anspruch wurden in der Geschichte wiederholt von Hagen aus vorgebracht.

Aber auch andere Grenzstreitigkeiten soll es hier um den Krusenberg gegeben haben. Die Grafschaft Mark und Kurköln sollen sich um den Krusenberg gestritten haben. In Plettenberg hatte sich bereits Industrie angesiedelt, aber Eisenerzvorkommen waren in der Grafschaft Mark selten. Die Grafschaft Mark beanspruchte den Krusenberg für sich, weil hier – unweit von Plettenberg – Eisenerz abgebaut wurde. Die Aufschüttungen von Abraum aus den Stollen und, die trichterförmig eingebrochenen Luftschächte etwa 400 m von hier in Richtung Allendorf sind der Beweis dafür. Heute noch sind nebeneinander verlaufende Fahrwege nur bergauf vom Abbaugebiet deutlich erkennbar.

Hier am Hagener Kreuz, 25 Schritte von dieser Station in Richtung Hagen, steht links ein alter Grenzstein, auf dem die Jahreszahl 1656 deutlich zu erkennen ist. In der Verlängerung dieses Steines ist in beiden Richtungen der Rest einer alten Landwehr sichtbar. Entlang der Grenze wurde ein Wall aufgeworfen, der nur an einer bewachten Stelle überquert werden konnte. Ein weiterer Grenzstein ebenfalls mit der Jahreszahl 1656 — steht etwa 800 m von hier bergauf in Richtung Waldgut „Hohe Wibbecke“. Ebenfalls auf diesem Weg sind in einem Hohlweg tief eingefahrene Rillen mit 1,75m Spurweite in einem  mächtigen Stein Zeuge dafür, dass dieser Höhenweg ein uralter Handelsweg ist, den viele Fuhrleute mit Ochsen- oder Pferdegespannen befahren haben und für Handel sorgten.

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