Hier im Sauerland findet man gelegentlich den Wiesensalbei, er steht oft auf kalkhaltigen Böden und liebt sonnige und trockene Standorte. Der Salbei ist eine uralte Heilpflanze aber mittlerweile auch in unsere Küchen vorgedrungen. Der Südländer hat schon seit jeher den Salbei zum Kochen eingesetzt. Das „Saltimbocca alla Romana“, der Klassiker, ist ein gebratenes Kalbsschnitzel mit Schinken und Salbei.
Seinen Namen verdankt der Salbei seiner therapeutischen Wirkung bei Mensch und Tier, er leitet sich vom lateinischen Wort salvare für heilen ab. Die antiseptische Wirkung verdankt der Salbei dabei seinen ätherischen Ölen und den Gerbstoffen. Vor der Erfindung der Zahnpasta z.B. hat man sich ein Blatt Salbei um einen kleinen Zweig gewickelt und damit die Zähne geputzt. Das hilft bei Parodontose, Karies und Mundgeruch. Der Salbei wird bei Erkältungen auch gern als Tee verwendet.
Viele Lebensmittel und Getränke lassen nach den Mahlzeiten das Mundklima alkalisch werden. Heute weiß man, dass durch das Kauen von Kaugummi der Speichelfluss angeregt und dadurch das Mundklima neutralisiert wird. Die gleichen Eigenschaften hat auch der Salbei.
Man nehme einen jungen Spross Salbei, kurz mit Wasser befeuchten und dann vorsichtig, ohne die Fasern zu brechen, zusammenfalten und zwischen Kiefer und Lippen legen. Ganz ohne zu kauen, entfaltet sich nach kurzer Zeit ein leicht süßliches Aroma im Mund.
Wer es gern herb mag, kann das Salbeiblatt kurz wie einen Kaugummi behandeln und das Aroma wechselt zu leicht bitter, weil durch das Aufspalten der Blattfaser Gerbstoffe frei werden. Zur Neutralisierung des Mudlklimas reicht aber die zuerst beschriebene Methode.
Meinen ersten wild wachsenden Salbei habe ich auf einem alten Sportplatz entdeckt. Man kann heute Salbei als Topfpflanze auf dem Wochenmarkt erwerben und ihm im eigenen Garten ein sonniges trockenes Plätzchen spenden, so hat man den ihn ständig griffbereit.
Die oben beschriebene Verwendung als Kräuter in der Küche wurde von mir in den verschiedensten Varianten getestet. Grundsätzlich sollte man den Salbei mitkochen, damit die Bitterstoffe nicht die Oberhand gewinnen. Salbei eignet sich zu fast jeder Art Fleisch aber auch als Beigabe zu Soßen. Mein Favorit ist eine Gorgonzolasoße abgestimmt mit Salbei und Knoblauch.